Krieger des Lichts: Nihil fit sine Causa (German Edition) by Welsch Jasmin Romana

Krieger des Lichts: Nihil fit sine Causa (German Edition) by Welsch Jasmin Romana

Autor:Welsch, Jasmin Romana [Welsch, Jasmin Romana]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-07-10T22:00:00+00:00


Sturheit siegt

Es war noch nie passiert, dass Raphael uns alle noch vor dem Frühstück sprechen wollte, aber ich konnte mir denken, warum er diese Versammlung einberufen hatte.

Auch wenn mir viele lachende Gesichter auf dem Weg in die Aula begegneten, spürte ich ihre Unsicherheit. Ich kam als eine der Letzten an und blieb weiter hinten stehen. Raphael ließ seinen Blick durch die Runde schweifen eher er anfing zu sprechen. Er stand vor dem Kamin, direkt unter unserem Wappen.

>>Danke, dass ihr euch so früh hier eingefunden habt.<<

Seine Stimme war so klar und schön, dass sofort alle verstummten.

>>Die Zeiten sind gerade sehr hart, für den Orden und für jeden einzelnen von euch. Mir ist bewusst, wie viele Opfer ihr bringt, um euren Aufgaben nachzugehen und ich weiß, dass euer Mut so bedingungslos ist, dass er keinerlei Danksagungen bedarf, aber ich will euch trotzdem meinen größten Respekt aussprechen. Einer von euch zu sein bedarf einem sehr edlen Charakter und einem starken Herzen.<<

Raphael machte eine Pause, ließ seine Worte auf uns wirken.

>>Ich weiß, dass ihr verunsichert seid, was die Zukunft betrifft und nein, ich kann zu diesem Zeitpunkt keine eurer Fragen beantworten, da ich die Antwort selbst nicht kenne.<<

Seine Stimme hatte einen traurigen Unterton angenommen. Ich war mir sicher, dass es unglaublich schwer für ihn war, alle solange im Ungewissen zu lassen.

>>Conan hat uns gestern einmal mehr seine Loyalität bewiesen und eine seiner Visionen mit uns geteilt.<<

Überraschte Blicke schweiften umher und ich spürte das Unwohlsein der Masse. Sie wussten alle, dass nichts Gutes auf sie zukommen würde. Auch wenn ich die Gefühle der Wächter um mich herum immer gut ertragen konnte, schnürte es mir in diesem Moment die Kehle zu. Sie waren ansonsten so beherrscht, aber auch ihre Grenze schien irgendwann erreicht.

>>Conans Vision prophezeit uns einen Angriff von Tristan und dem, was von seinen Zirkel noch übrig ist. Er kommt um Rache zu üben, an einigen von uns.<<

Raphael verzichtete bestimmt bewusst darauf Keons Namen zu nennen. Die meisten kannten seine Geschichte sowieso und außerdem wäre es ihm sicher nicht Recht gewesen, so in den Mittelpunkt gedrängt zu werden. Keon war nicht mal erschienen, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet.

>>Wir müssen Vorsicht walten lassen, uns gegenseitig beschützen und die Augen offen halten.<<

Während Raphaels Stimme weiterhin die Aula füllte, hallten in meinem Kopf zu viele negative Gefühle auf einmal wieder. Ich wollte nicht, dass ihre Ängste sie so quälten, dass sie die Ungewissheit so zermürbte. Ich hielt es nicht mehr aus, konnte mich kaum noch auf Raphaels Worte konzentrieren und das obwohl sie so durchdringend waren.

Mein Kopf dröhnte, während ich mich die Treppe hinauf schleppte. Das lähmende Gefühl von Kontrolllosigkeit überkam mich, zum ersten Mal seit ich hier war. Es schien so, als spielte meine Gabe verrückt, als sei sie überreizt worden.

Ich erreichte den ersten Stock nur mit großer Mühe. Mir wurde kurz schwindlig und ich lehnte mich an die Wand um zu verschnaufen. Gerade als ich drohte wegzubrechen, spürte ich eine Hand an meinem Oberarm, die mich auf den Beinen hielt. Ich drehte mich um,



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